Stabile Kaufpreise in Berlin
Die Wohnimmobilienpreise in Berlin und Potsdam bleiben trotz internationaler Finanzmarktkrise stabil. Zu diesem Ergebnis kommt der Maklerverband IVD Berlin-Brandenburg in seinem neuen Immobilienpreisservice für die Metropolregion. Vorgestellt wurde der Preisspiegel im Rahmen der "Berlin-Brandenburger Immobilientage" in Berlin."Die Entwicklungschancen der Region sind langfristig positiv und werden zu Preissteigerungen im realistischen Rahmen führen", meint Dirk Wohltorf, Vorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg: "Dafür spricht die sehr geringe Neubautätigkeit bei gleichzeitiger Zunahme der Haushalte." Der IVD - Immobilienpreisservice soll für Experten wie Verbraucher ein Nachschlagewerk sein, mit dem Mieten und Kaufpreise für Wohnungen und Häuser transparent gemacht werden sollen.
"Seit gut drei Jahren ermitteln unsere Marktreporter und Mitglieder im Wertermittlungsausschuss aktuelle Miet- und Kaufpreise und die Tendenzen der kommenden Monate", erläutert Andreas Habath, IVD-Vorstand und Chef des IVD-Wertermittlungsausschusses. Mit einer Auswertung der wichtigsten Bezirks-Teilmärkte habe man "eine neue Dimension der Marktberichterstattung für Berlin erreicht". Gerade Verbraucher erhielten nun einen differenzierten Blick auf Quartiere und Stadtteile.
Berliner Mietpreise steigen
Die Mietpreise für Wohnungen sind mit 5,75 Euro/qm um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allerdings weisen die Objektarten nach wie vor eine uneinheitliche Entwicklung auf: Während sich die Mietpreise für modernisierte Altbauten erhöht haben, halten sie sich bei Neubauten auf Vorjahresniveau. Am teuersten sind dabei Wohnungen in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf mit durchschnittlich 8,50 bzw. 8,00 Euro/qm für gute und sehr gute Lagen. Am günstigsten sind Mietwohnungen in einfachen Lagen Neuköllns mit durchschnittlich 4,75 Euro. Die in dem Immobilienpreisservice genannten Mieten liegen durchschnittlich einen Euro höher als im Berliner Mietspiegel, sie entsprächen "den im Markt registrierten Abschlussmieten", betont Wohltorf.Mit Sorge sieht er, dass die Mietbelastung mit rund 29 Prozent eine alarmierende Höhe erreicht hat: "Heute muss man die Nettokaltmiete immer auch in Zusammenhang mit dem Haushaltsnettoeinkommen sehen. Dann hat ein Bezirk wie Friedrichshain-Kreuzberg mit einem eigentlich geringen Quadratmetermietpreis von 5,50 Euro (einfache Wohnlage), bedingt durch ein geringes Haushaltsnettoeinkommen, plötzlich die höchste Mietbelastung der ganzen Stadt." Diese Mietbelastung nimmt noch durch die sogenannte zweite Miete zu, so dass gestiegene Betriebs- und Energiekosten die Spielräume für Mietpreissteigerungen deutlich verringern.
Teure Eigentumswohnungen
Ähnlich wie im Marktsegment Mietwohnungen ist der Markt für Eigentumswohnungen von Gegensätzen gekennzeichnet. Während in Außenbezirken für Wohnungen der Baujahre 1950 bis 1978 durchschnittlich 900 Euro bezahlt werden, sind die Preise für modernisierte Wohnungen der Kaiserzeit auf einem Preisniveau von 1650 Euro angekommen. "In Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf zahlt der Käufer am meisten für eine Eigentumswohnung", so Habath: "Gerade in den Szenebezirken im Ostteil der Stadt registrieren wir Kaufpreise von bis zu 3500 Euro/qm."Die größte Dynamik dank großer Nachfrage erfährt dabei das "Premiumsegment" in attraktiven Citylagen mit Kaufpreisen zwischen 3500 und 6000 Euro/qm. "Diesen Trend registrieren wir auch in Potsdam, wo in Top-Lagen die Nachfrage das Angebot übersteigt", so Habath, der Potsdam als Musterbeispiel für einen prosperierenden Immobilienmarkt sieht. Mit 257 000 Euro liegt der durchschnittliche Kaufpreis für ein Einfamilienhaus aktuell nur noch 3000 Euro unter dem der Hauptstadt. Auch hier sind vor allem in besonderen Lagen in Kombination mit hochwertigen Immobilien deutliche Preissteigerungen auszumachen.
17. November 2008
Quellen:
17. November 2008 Berliner Morgenpost