Landschaftsarchitekt Ludwig Lesser
Ludwig Lesser war der erste selbständige Gartenarchitekt in Berlin
(*. März 1869 in Berlin; † 1957 in Vallentuna)
1908 wurde Lesser zum Gartendirektor der Berliner Terrain-Centrale und der Zehlendorf-West-Terrain-A.G. des Fürsten Donnersmarck berufen.
Lesser war Vorkämpfer für die Anlage so genannter Volksparks und Sportfreiplätze innerhalb städtischer Siedlungsräume. 1923 wurde er Präsident der Deutschen Gartenbaugesellschaft und 1931 Ehrenmitglied der Österreichischen Gartenbaugesellschaft.
In der NS-Zeit emigrierte er, wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt, nach Schweden. 1951 wurde Ludwig Lesser Ehrenmitglied des Deutschen Junggärtnerverbandes.
Der von der Markgrafenstraße aus zugängliche Ludwig-Lesser-Park kennzeichnet sich noch heute durch seine Naturbelassenheit aus.
Nahe der Straße stellte man ein inzwischen stark verwittertes Säulenkapitell auf, das aus dem 1893 abgetragenen alten Berliner Dom stammt. Hinter dem Kapitell liegt ein natürlich wirkender Teich.
Solche Teiche finden sich an verschiedenen Stellen in Frohnaus zwischen den Straßen und Grünanlagen. Sie nahmen das von den Straßen abfließende Regenwasser auf, das in dem lehmigen Boden nicht versickern konnte.
Die Grünanlage hieß ursprünglich nur Erholungspark. Zu Beginn des Jahres 1935 erhielt dieser den Namen „Ernst-Schwartz-Park“ nach einem in Frohnau wohnenden Kunstmaler.
Er kam als „SA-Reserveführer“ Anfang 1932 bei einer Schlägerei der Nationalsozialisten mit Kommunisten im Ortsteil Reinickendorf ums Leben.
Die sowjetische Kommandatur benannte den Park 1945 zum „Park der Roten Armee“, und ließ hier ein Ehrenmal für die beim Einmarsch in Frohnau gefallenen etwa 30 Soldaten errichten, das am 22.06.1945 eingeweiht wurde.
Nachdem man die Gefallenen von den verschiedenen Liegeplätzen des Bezirks Reinickendorf auf den sowjetischen Soldatenfriedhof in Berlin-Schönholz überführt hatte, wurde das Ehrenmal 1951 abgerissen. Die Grünanlage erhielt dann 1958 den Namen Ihres Schöpfers Ludwig Lesser.