Die Johanneskirche
Die Johanniskirche am Zeltinger Platz nebst Pfarrei und Gemeindehaus wurde 1934-36 nach Entwurf der Brüder Walter und Johannes Krüger erbaut. Der Turm erinnert in seiner Gestaltung an romanische Westwerke mittelalterlicher Wehrkirchen. Der Vorbau vor dem Kircheneingang wird von vier Eichenstämmen aus dem Tegeler Forst getragen. In diese hat der Bildhauer Karl Sylla die Symbole der vier Evangelisten und weitere christliche Sinnbilder geschnitzt. Den Altar mit Leuchter gestaltete der Bildhauer Fritz Thiel. Die 1967 von Götz Löpelmann geschaffenen abstrakten Glasgemälde der Kirchenfenster stellen die Schöpfungsgeschichte dar.
Die evangelische Gemeinde Frohnau wurde 1922 von der Gemeinde Stolpe abgetrennt. Gottesdienste hatten schon vorher seit 1912 in einem Klassenraum der provisorischen Schule am Ludolfingerplatz 2 stattgefunden. Von 1921 bis 1936 nutzten die evangelischen Christen die frühere Turnhalle in der Senheimer Str. 35. Erster Pfarrer war der seit 1915 in Frohnau tätige Hermann Freier, gefolgt 1928-34 von Dr. Kurt Kuhl. Der von 1935-44 amtierende Pfarrer Hermann Tönjes verhielt sich während des Kirchenkampfes zwischen den nationalistisch orientierten „Deutschen Christen“ und der „Bekennenden Kirche“ neutral. Dennoch hielten die der „Bekennenden Kirche“ zuneigenden Gemeindemitglieder ihre Gottesdienste nicht in der Johanniskirche, sondern im Wohnhaus Fürstendamm 36 unter Leitung des illegal tätigen Hermsdorfer Notgemeindepfarrers Ebeling ab.