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Immobilien in der Hauptstadtregion werden immer teurer

Die Hauspreise in Berlin und Potsdam steigen um zehn Prozent. Der Branchenverband warnt angesichts der Debatte über bezahlbare Mietwohnungen vor Überregulierung.

Die Preise auf dem Immobilienmarkt in Berlin und Potsdam steigen weiter. Während Eigentumswohnungen in Berlin gegenüber dem vergangenen Jahr im Schnitt um elf Prozent teurer geworden sind, kosten Ein- bis Zweifamilienhäuser in Brandenburgs Landeshauptstadt mittlerweile rund zehn Prozent mehr als noch im Jahr 2012. Das zumindest geht aus einer aktuellen Übersicht des Immobilienverbandes IVD Berlin- Brandenburg hervor, der am Mittwoch in Potsdam vorgestellt wurde.

Der Preisanalyse zufolge liegt der Kaufpreis für eine Eigentumswohnung in beliebten Wohnlagen Berlins, wie Mitte, Pankow oder Steglitz-Zehlendorf, im Schnitt bei 2050 Euro pro Quadratmetern, etwa 200 Euro über dem Preis des vergangenen Jahres.

In „gewöhnlichen“ Gebieten der Stadt sind Eigentumswohnungen auch für 1550 Euro je Quadratmeter zu bekommen. Im bundesweiten Vergleich weise Berlin damit aber immer noch ein moderates Kaufpreisniveau auf, sagte IVD-Vorstandvorsitzender Dirk Wohltorf.

In insgesamt acht der zwölf Bezirke seien sogar noch immer Wohnungen für weniger als 1000 Euro pro Quadratmeter zu bekommen. „Das gibt es nicht in Düsseldorf, nicht in Hamburg und auch nicht in München“, so Wohltorf. Zugegebenermaßen handele es sich dann in der Regel nicht um einen Altbau mit Fischgrätenparkett, sondern um einen Neubau aus den 70er oder 80er Jahren.

Die Zuwächse im Potsdamer Markt für Ein- bis Zweifamilienhäuser bezeichnete Katja Giller, Vorsitzende des Wertermittlungsausschusses des IVD, als enorm. Aber auch in Berliner Randlagen wie Gatow sei das eigene Haus mit Garten wieder zunehmend gefragt, nachdem viele Angebote lange Zeit nur zäh verkauft werden konnten, so Giller. Kritisch äußerte sich der Verband in diesem Zusammenhang zur geplanten Anhebung der Grunderwerbsteuer zum Jahresbeginn 2014 auf sechs Prozent. Dies werde die Position Berlins als Mieterhauptstadt zementieren, klagte der IVD-Vorstand. „Eine Anhebung der Wohneigentumsquote in Berlin ist ganz offensichtlich politisch nicht gewollt.“

Kritik übte der Verband auch an der politischen Debatte über bezahlbare Mietwohnungen. Der IVD-Vorsitzende Wohltorf warnte vor einer „Überregulierung eines funktionierenden Marktes“. „Wenn die Politik nicht so viel reden und damit die Investoren nur verunsichern würde, wären die rund 10 000 benötigten Wohnungen vermutlich schon gebaut“, sagte Wohltorf.

von Matthias Matern
Quelle:
Tagesspiegel (17.10.2013)