Frohnau
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Dezember 2014: Leichter Rückgang bei Wohnungsangeboten

Weiterhin stark nachgefragter Berliner Immobilienmarkt konsolidiert sich
  • IVD Berlin-Brandenburg veröffentlicht Preisservice 2014/2015
  • Durchschnittsmieten steigen moderat / Spitzenmieten bleiben konstant
  • Eigenheimbau immer beliebter

Die Wohnungsmieten in Berlin präsentieren sich in diesem Jahr weitestgehend stabil und weisen Steigerungsraten im Rahmen der allgemeinen Preisteuerung auf. Mit Stichtag 1. Oktober 2014 ist für die Schwerpunktmieten bei Neuabschlüssen in Standardlagen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 3,6 Prozent auf 7,25 €/qm Wohnfläche nettokalt (2013: 7,00 €/qm) und in Vorzugswohnlagen eine Steigerung um rund 2,9 Prozent auf 8,75 €/qm Wohnfläche nettokalt (2013: 8,50 €/qm) zu verzeichnen. Damit hat sich das seit 2010 anhaltende Mietwachstum weiter verlangsamt. Dies geht aus dem neuen Immobilienpreisservice des IVD Berlin-Brandenburg hervor, der bei Wohltorf Immobilien am Ludolfingerplatz erhältlich ist. Das aktuelle Zahlenwerk untersucht detailliert die wichtigsten Immobilienteilmärkte der 13 Berliner Bezirke sowie der vier größten Städte Brandenburgs.


„Die positive Preis- und Umsatzentwicklung am Berliner Immobilienmarkt hat sich auch im Jahr 2014 weiter fortgesetzt. Nachdem in Berlin über lange Jahre die Mieten mangels Nachfrage nicht gestiegen sind, haben wir in jüngster Vergangenheit Nachholeffekte verzeichnet, die sich mittlerweile auf einem moderaten Niveau einpegeln“, sagt Dirk Wohltorf, Frohnauer Immobilienmakler und Vorstandsvorsitzender des Immobilienverbandes Berlin-Brandenburg und erläutert: „Auch wenn durch den Berliner Senat oft anders behauptet, haben wir in der Hauptstadt keine Londoner Verhältnisse. Vielmehr gilt es in naher Zukunft politisch klug mehr Neubau in den stark nachgefragten Bezirken anzukurbeln und die Attraktivität aktuell weniger begehrter Bezirke zu steigern. Gelingt dies, kann Berlin in den kommenden Jahren gesund weiter wachsen. Dafür braucht es aber ein generell investorenfreundliches Klima und keine planwirtschaftliche Regulierungswut.“

Charlottenburg-Wilmersdorf weiterhin teuerster Mietwohnungsmarkt



In der Rangliste der Bezirke gab es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen: Spitzenreiter auf dem Berliner Mietwohnungsmarkt bleibt Charlottenburg-Wilmersdorf mit einer Schwerpunktmiete in Standardwohnlagen von 9,25 €/qm und in Vorzugslagen von 11,50 €/qm nettokalt. Auf Rang zwei folgt mit den selben Werten wie im Vorjahr der Bezirk Mitte mit 7,50 €/qm in Standardwohnlagen bzw. 10,00 €/qm in Vorzugswohnlagen sowie der Bezirk Steglitz-Zehlendorf, in dem Schwerpunktmieten von 8,00 €/qm in Standardwohnlagen und 10,00 €/qm in Vorzugswohnlagen zu zahlen sind. In Reinickendorf, wo innerhalb des Bezirkes erhebliche Preisdifferenzen bestehen, müssen in Standardlagen durchschnittlich 6,75 €/qm und in Vorzugslagen durchschnittlich 8,25 €/qm nettokalt für Mietwohnungen aufgewendet werden.

Nachfrage nach eigenen vier Wänden nimmt zu



Ein beliebter Weg ins Eigenheim ist der Neubau. Dabei ist zu beobachten, dass viele Grundstücke aufgrund der großen Nachfrage gar nicht mehr inseriert werden, sondern mittels geführter Wartelisten der Makler bereits im Vorfeld zur Veräußerung kommen.
„Besonders im Osten Berlins sind mit Preisen ab 100 €/qm noch günstige Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser verfügbar, die aufgrund der wieder gestiegenen Nachfrage in den Randlagen auch leichte Preiszuwächse verzeichnen konnten“, resümiert Dirk Wohltorf. Allerdings ist festzustellen, dass Grundstücke in Frohnau weiterhin so gut wie gar nicht verfügbar sind und meist deutlich über Bodenrichtwert verkauft werden.

Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf mit teuersten Kaufpreisen



Wer ein freistehendes Einfamilienhaus mit 120 bis 130 qm Wohnfläche auf durchschnittlich 700 qm Grundstück in Berlin erwerben möchte, muss in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf mit den höchsten Kaufpreisen rechnen. 600.000 beziehungsweise 520.000 Euro werden hier in den Vorzugswohnlagen verlangt. Bei den Standardwohnlagen müssen Käufer mit Preisen bis zu 425.000 beziehungsweise 360.000 Euro rechnen. Damit liegen die beiden Bezirke deutlich über dem Berliner Durchschnitt der bei Vorzugswohnlagen Preise um die 360.000 Euro und bei Standardwohnlagen 270.000 Euro aufweist.
In Reinickendorf sind in den Vorzugswohnlagen im Schnitt 370.000 Euro zu investieren, in Standardwohnlagen werden 250.000 Euro verlangt. In Frohnau oder Hermsdorf liegen die Preise für modernisierte Einfamilienhäuser mit 120 bis 130 qm Wohnfläche und 700 qm Grundstück meist zwischen 400.000 und 500.000 Euro. Die günstigsten Bezirke sind Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf, in denen Einfamilienhäuser zwischen 200.000 und 210.000 Euro kosten.

Wohn- und Geschäftshäuser als Investment mit geringen Steigerungen



Die Preise bei Zinshäusern verharren nach einem deutlichen Anstieg in den vergangenen Jahren auf einem stabilen Niveau. Der durchschnittliche Ertragsfaktor für Wohn- und Geschäftshäuser liegt in Vorzugslagen beim 15,75fachen und in Standardlagen beim 14,25fachen - bezogen auf die Jahresnettokaltmiete.

Senat muss Regulierungswut ablegen



Trotz eines gestiegenen Preisniveaus bleibt Berlin bezahlbar. Den leichten Preissteigerungen stehen extrem günstige Hypothekenzinsen von unter 2,0 % p.a. gegenüber. „Angesichts immer weiter steigender Mieten ist ein Kauf für Eigennutzer, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, weiter zu empfehlen“, schätzt Dirk Wohltorf ein und erläutert: „Eigentum ist der beste Schutz vor Armut im Alter und sorgt dafür, das man aufgrund von Preissteigerung nicht aus seinem Wohnumfeld verdrängt wird. Dafür muss der Berliner Senat die richtigen Voraussetzungen schaffen. Es ist das falsche Signal mittels Mietpreisbremse und Umwandlungsverboten zu versuchen, diese Marktentwicklung aufzuhalten und gleichzeitig die Erwerbsnebenkosten für den Bürger durch staatliche Vorgaben weiter zu erhöhen. Der Grunderwerbsteuersatz liegt in Berlin mittlerweile auf nationalem Spitzenniveau und behindert für viele Menschen den Traum von den eigenen vier Wänden. Die Zukunft des Berliner Immobilienbestandes und damit die Wohnqualität in dieser Stadt hängen entscheidend davon ab, dass weiterhin investiert wird und privates Kapital bereit steht. Dafür muss Berlin ein verlässlicher Partner sein und kein Kombinat.“