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Mietpreisbremse erhöht Mieten am Berliner Stadtrand

Die Mietpreisbremse sollte Wuchermieten verhindern. Doch kommt sie an, wo sie soll? Makler meinen: Für einige macht sie Wohnen sogar teuer.

Die Mietpreisbremse wird nach Erwartung von Maklern in vielen Lagen künftig für steigende statt sinkende Mieten sorgen. „Außerhalb der Szenekieze kann die Mietpreisbremse zum Gaspedal werden“, warnte am Mittwoch der Vorstandschef des Berliner Immobilienverbands IVD, Dirk Wohltorf.

In vielen Lagen beispielsweise am Berliner Stadtrand lägen Neumieten derzeit deutlich unter der oberen Spanne des Mietspiegels, die für die Berechnung der zulässigen Miete herangezogen wird. Erfahrungen in den zwei Monaten seit Einführung der Mietpreisbremse zeigten, dass viele Eigentümer die Miete jetzt bis zum gesetzlich erlaubten Maximum erhöhten.

Spitzenmieten in Mitte, Charlottenburg und Prenzlauer Berg



„Wir werden erleben, dass der Markt als Regulativ nicht mehr funktioniert“, sagte Wohltorf voraus. Noch lasse sich das in Zahlen allerdings kaum belegen. Berlin hatte die Mietpreisbremse als erstes Bundesland zum 1. Juni eingeführt. Inzwischen greift sie auch in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie in Hamburg. Bei Neuvermietungen darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Ausnahmen gibt es für Erstvermietungen und umfassend modernisierte Wohnungen.

In den vergangenen zwei Jahren sind die Neumieten in normalen Berliner Wohngegenden laut IVD um jährlich rund 3,6 Prozent auf 7,40 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In besseren Lagen werden 8,80 Euro fällig - ein jährliches Plus von 2,4 Prozent. Mittlerweile gebe es auch in den Randlagen, vor allem in Marzahn-Hellersdorf, deutliche Zuwächse.

Spitzenmieten werden nach wie vor in der Dorotheenstadt in Mitte (20 Euro pro Quadratmeter), rund um den Ku'damm in Charlottenburg (17 Euro) und im Prenzlauer Berg (17 Euro) verlangt. Für den Marktspiegel des IVD wurden knapp 1000 Mietdaten in allen Bezirken ausgewertet. (dpa)