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Immobilienpreise in der Hauptstadtregion steigen weiter

Wohnung dringend gesucht - Aushänge dieser Art sieht man immer öfter an Laternenmästen, Bäumen und Häuserwänden. Tatsächlich werden Wohnungen allmählich knapp und immer teurer - gerade in Berlin und dem näheren Umland. Das bestätigt auch der Immobilienverband IVD in seinem neuesten Preisbericht. Details von Karsten Zummack.

Geringes Angebot trifft auf hohe Nachfrage. Kein Wunder, dass in dieser Situation Wohnraum immer teurer wird. So sind die Wohnungsmieten in der Hauptstadt - wie schon in den Vorjahren - weiter gestiegen. In Standard-Wohnlagen werden im Schnitt pro Quadratmeter bereits 7 Euro 50 kalt verlangt, in guten Gegenden noch mehr - sagt der Vorstandschef des Immobilienverbandes Berlin-Brandenburg, Dirk Wohltorf. Von einer Preisexplosion will er bei Mietwohnungen allerdings nicht sprechen. Gerade außerhalb des S-Bahn-Rings gebe es noch ausreichend bezahlbare Wohnungen, argumentiert Wohltorf.

Explodierende Preise bei Kauf-Immobilien



Anders sieht es bei Kauf-Immobilien aus. Wer in Berlin eine Eigentumswohnung sucht, muss dafür im Schnitt etwa 13 Prozent mehr hinblättern als noch vor einem Jahr. Auch Ein- und Zwei-Familienhäuser sind begehrt. In den besten Lagen Neuköllns sind die Preise sogar um satte 35 Prozent nach oben geschnellt. Denn in Zeiten größerer Unsicherheit diene die Immobilie der Altersvorsorge.

Auch die niedrigen Zinsen verleiten zum Haus- oder Wohnungskauf, so Wohltorf. Das macht sich im Umland ebenfalls bemerkbar. Vor allem in Potsdam ziehen die Preise für die eigenen vier Wände kräftig an. Hier werden auch die Wohnungen knapp, die Leerstandsquote liegt bei unter einem Prozent. Das droht Berlin derzeit noch nicht. Trotzdem müssen dringend neue Wohnungen gebaut werden, fordert Immobilienverbandschef Dirk Wohltorf. Es gebe in Berlin nach wie vor enorme Flächen, aber in der Praxis werde gegen die Bebauung von Baulücken gerne seitens der Nachbarn geklagt. "Man kann nicht auf der einen Seite Tempelhof verhindern und auf der anderen Seite darüber jammern, dass die Preise explodieren und es kein Angebot gibt", sagt Wohltorf.

Wohnraum für Neu-Berliner



Verbandschef Wohltorf verweist darauf, dass auch zahlreiche Flüchtlinge in die Hauptstadtregion kommen. Allein für das laufende Jahr ist Prognosen zufolge mit mehr als 80.000 Neu-Berlinern zu rechnen. Deshalb müsse dringend neu gebaut werden. Ansonsten dürften die Mieten und Kaufpreise weiterhin kräftig steigen und damit für viele Berliner fast unbezahlbar werden.

Quelle:
Inforadio (26.11.2015)