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Wie werde ich Immobilienmakler/in?

München/Berlin (dpa/tmn) - Immobilienmakler? Viele haben falsche Vorstellungen von dem Beruf. Sie glauben, dass Maklerinnen und Makler vergleichsweise mühelos viel Geld verdienen. Das sieht doch im Fernsehen immer so einfach aus: Ein paar Gespräche mit Verkaufswilligen führen, ein paar Fotos online stellen, bei Besichtigungen nett mit den Interessenten plaudern und nach Vertragsabschluss die Provision kassieren.

Doch mit dem Berufsalltag haben diese Vorstellungen nicht viel zu tun: «Zwischen den Bildern in den Köpfen der Leute und der Wirklichkeit klaffen Welten», findet Sven Keussen von Rohrer Immobilien in München.

Viel teils mühevolle Kleinarbeit bestimme den Alltag, sagt er. Makler besichtigen angebotene Objekte oder Grundstücke, kalkulieren auf Basis von Vergleichsobjekten Preise und checken Marktanalysen. Dann arbeiten sie sich in Unterlagen ein: Sie sichten etwa Grundrisse und Lagepläne, prüfen, welche Sanierungen es gab und stellen Energiewerte eines Objektes zusammen. Dafür kontaktieren sie zum Beispiel das Bauordnungsamt. Sie entwerfen ein Exposé, dann eine Marketing-Strategie.

Immobilienmakler haben in aller Regel eine Kundenkartei, die es zu pflegen gilt. Es gibt eine ganze Reihe von Verkaufswilligen, die es ablehnen, an ihrem Haus das Schild «zu verkaufen» stehen zu haben, sagt Dirk Wohltorf , Vizepräsident des Immobilienverbands Deutschland IVD . «Sie setzen auf Diskretion und wollen, dass ein Makler ihnen einen passenden Kaufinteressenten präsentiert.»

Immobilienmakler kann sich erstmal jeder nennen



Immobilienmakler ist allerdings keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung. Was bedeutet: Jeder kann sich so nennen - und jeder kann es werden, ob nun direkt nach einem Studium, als Berufsanfänger nach einer dualen Ausbildung oder als Quereinsteiger. «Im Idealfall haben diejenigen, die Makler werden wollen, Ahnung von der Branche und eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann absolviert», findet Wohltorf. Nach seinen Angaben interessieren sich häufig Frauen und Männer aus anderen kaufmännischen Berufen für den Makler-Job.

Ebenso kann ein immobilienwirtschaftliches Studium gute Grundlage für die Tätigkeit sein. Daneben gibt es viele verschiedene Ausbildungsträger, die Kurse oder Seminare für Quereinsteiger zu unterschiedlichen Preisen anbieten.

Eine Erlaubnis der Behörde ist Voraussetzung



Generell brauchen Makler eine Erlaubnis nach Paragraf 34c der Gewerbeordnung, um tätig werden zu dürfen. Anlaufstelle ist dafür meist das Gewerbe-, das Ordnungsamt in der Stadtverwaltung. Anwärter müssen Zuverlässigkeit und geordnete Vermögensverhältnisse nachweisen. Dafür legen sie unter anderem ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Auskunft vom Amtsgericht vor, aus der hervorgeht, dass sie in den zurückliegenden Jahren rechtlich nicht belangt wurden.

Eine behördliche Erlaubnis ist das eine, aber: «Ohne ein breites Fach- und Praxiswissen sind Immobilienmakler auf kurz oder lang zum Scheitern verurteilt», sagt Keussen. Nicht nur, dass ein Profi den Markt vor Ort und dessen Preise im Detail kennt. Er muss auch im Miet-, Vertrags-, Grundbuch-, Notar- und Baurecht fit sein und über Gesetzesänderungen und aktuelle Urteile Bescheid wissen. Ferner sollte er in der Lage sein, Kunden in Finanzierungs- und Steuerfragen zu beraten.

Nicht immer wird die viele Arbeit belohnt




München/Berlin (dpa/tmn) - Immobilienmakler? Viele haben falsche Vorstellungen von dem Beruf. Sie glauben, dass Maklerinnen und Makler vergleichsweise mühelos viel Geld verdienen. Das sieht doch im Fernsehen immer so einfach aus: Ein paar Gespräche mit Verkaufswilligen führen, ein paar Fotos online stellen, bei Besichtigungen nett mit den Interessenten plaudern und nach Vertragsabschluss die Provision kassieren.

Doch mit dem Berufsalltag haben diese Vorstellungen nicht viel zu tun: «Zwischen den Bildern in den Köpfen der Leute und der Wirklichkeit klaffen Welten», findet Sven Keussen von Rohrer Immobilien in München.

Viel teils mühevolle Kleinarbeit bestimme den Alltag, sagt er. Makler besichtigen angebotene Objekte oder Grundstücke, kalkulieren auf Basis von Vergleichsobjekten Preise und checken Marktanalysen. Dann arbeiten sie sich in Unterlagen ein: Sie sichten etwa Grundrisse und Lagepläne, prüfen, welche Sanierungen es gab und stellen Energiewerte eines Objektes zusammen. Dafür kontaktieren sie zum Beispiel das Bauordnungsamt. Sie entwerfen ein Exposé, dann eine Marketing-Strategie.

Immobilienmakler haben in aller Regel eine Kundenkartei, die es zu pflegen gilt. Es gibt eine ganze Reihe von Verkaufswilligen, die es ablehnen, an ihrem Haus das Schild «zu verkaufen» stehen zu haben, sagt Dirk Wohltorf , Vizepräsident des Immobilienverbands Deutschland IVD . «Sie setzen auf Diskretion und wollen, dass ein Makler ihnen einen passenden Kaufinteressenten präsentiert.»

Immobilienmakler kann sich erstmal jeder nennen

Immobilienmakler ist allerdings keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung. Was bedeutet: Jeder kann sich so nennen - und jeder kann es werden, ob nun direkt nach einem Studium, als Berufsanfänger nach einer dualen Ausbildung oder als Quereinsteiger. «Im Idealfall haben diejenigen, die Makler werden wollen, Ahnung von der Branche und eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann absolviert», findet Wohltorf. Nach seinen Angaben interessieren sich häufig Frauen und Männer aus anderen kaufmännischen Berufen für den Makler-Job.

Ebenso kann ein immobilienwirtschaftliches Studium gute Grundlage für die Tätigkeit sein. Daneben gibt es viele verschiedene Ausbildungsträger, die Kurse oder Seminare für Quereinsteiger zu unterschiedlichen Preisen anbieten.

Eine Erlaubnis der Behörde ist Voraussetzung

Generell brauchen Makler eine Erlaubnis nach Paragraf 34c der Gewerbeordnung, um tätig werden zu dürfen. Anlaufstelle ist dafür meist das Gewerbe-, das Ordnungsamt in der Stadtverwaltung. Anwärter müssen Zuverlässigkeit und geordnete Vermögensverhältnisse nachweisen. Dafür legen sie unter anderem ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Auskunft vom Amtsgericht vor, aus der hervorgeht, dass sie in den zurückliegenden Jahren rechtlich nicht belangt wurden.

Eine behördliche Erlaubnis ist das eine, aber: «Ohne ein breites Fach- und Praxiswissen sind Immobilienmakler auf kurz oder lang zum Scheitern verurteilt», sagt Keussen. Nicht nur, dass ein Profi den Markt vor Ort und dessen Preise im Detail kennt. Er muss auch im Miet-, Vertrags-, Grundbuch-, Notar- und Baurecht fit sein und über Gesetzesänderungen und aktuelle Urteile Bescheid wissen. Ferner sollte er in der Lage sein, Kunden in Finanzierungs- und Steuerfragen zu beraten.

Nicht immer wird die viele Arbeit belohnt

Neben Fachwissen sind auch persönliche Eigenschaften wichtig. «Makler müssen ein freundliches Wesen haben, kommunikativ sein und auf Leute zugehen können», erklärt Wohltorf. Auch sollten sie vermitteln können, wenn Verkäufer und Kaufwillige unterschiedliche Meinungen vertreten.

Nicht nur für diesen Fall lohnt sich ein dickes Fell: «Ein Makler kassiert nur eine Provision, wenn ein Miet- oder Kaufvertrag zustande kommt», erklärt Keussen. Es kann auch passieren, dass man viel Arbeit in die Vermittlung eines Objektes steckt und am Ende veräußert der Besitzer es an einen Bekannten.

Quelle: Westfälische Nachrichten (09.11.2020)