Nobles Frohnau
Immobilien im nördlichsten Stadtteil von Reinickendorf sind begehrter denn je
Von „Königsklasse der Berliner Wohnstandorte“ oder „grünem exklusivem Villen- und Landhausstandort“ ist die Rede. Egal ob Immobilienführer, Magazine oder Tagespresse – alle schwärmen in höchsten Tönen von Frohnau. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der nördlichste Ortsteil von Reinickendorf einiges zu bieten hat. Vor rund hundert Jahren entstand Frohnau nach englischem Vorbild und wurde als Gartenstadt angelegt.
„Ruhe, Entspannung, Erholung, Sport- und Einkaufsmöglichkeiten, aber auch eine gute Verkehrsanbindung an die Zentren der Hauptstadt: Dinge, die überzeugen. Frohnau bietet einfach alles, was ein modernes, stilvolles Leben ausmacht“, betont Dirk Wohltorf. Der Inhaber der gleichnamigen Immobilienfirma und gebürtige Frohnauer beobachtet seit mehr als 20 Jahren die Entwicklung des Frohnauer Immobilienmarktes. „Die Nachfrage übersteigt schon seit einiger Zeit das Angebot“, sagt er. Nicht nur Wohnanlagen rings um die Ortsmitte wie der Zeltinger Platz oder der Ludolfingerplatz seien enorm gefragt. Zunehmend begehrt sind auch Villen, Landhäuser und Einfamilienhäuser.
Idyll für junge Familien
Das Grün und die Urbanität locken vorrangig auch junge Familien in dieses Stadtgebiet. An Schulen und Kitas mangelt es nicht. Und auch für den Restaurantbesuch muss man nicht in die Innenstadt fahren. Das überzeugt zunehmend Eltern mit kleinen Kindern aus dem Stadtzentrum. „Im letzten Jahr habe ich Einfamilienhäuser fast nur an junge Familien aus Bezirken wie Prenzlauer Berg oder Friedrichshain verkauft“, sagt Dirk Wohltorf. Die Zeit der Überalterung von vor 20 Jahren sei vorbei. Wohlstand und Kaufkraft sind in Frohnau inzwischen Normalität.
Im Stadtteil leben mehr als 17 000 Bewohner, die laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gut situiert sind: Im Durchschnitt bleiben bei ihnen nach Abzug von Fixkosten wie Miete, Kreditraten und Versicherung 28 500 Euro am Ende des Jahres übrig. Der Berliner Durchschnitt liegt bei 18 904 Euro. Niedrig dagegen zeigen sich die Kriminalitätsrate und die Arbeitslosigkeit.
Die hohe Nachfrage schlägt sich in den Preisen nieder. Wer in eine Frohnauer Immobilie investieren will, muss tief in die Tasche greifen. Ab und zu stehen auch Millionen-Objekte zum Verkauf. Trotzdem sind sich Experten einig, dass sich die Investition lohnt. Sie erwarten weitere Wertsteigerungen.
Der Bodenrichtwert hat sich seit 2006 mehr als verdoppelt. Allein innerhalb des letzten Jahres stufte der Berliner Gutachterausschuss den Frohnauer Bodenrichtwert von 510 Euro pro Quadratmeter auf aktuell 600 Euro hoch. Damit schnellte der Richtwert gegenüber dem Vorjahr um fast 20 Prozent in die Höhe. Dazu kommt ein knappes Mietangebot. „Es gibt einen Engpass – insbesondere an altersgerechten Wohnungen. Dieser wird weiter steigen“, erwartet Dirk Wohltorf.
Ungebrochenes Kaufinteresse
Ähnlich schätzt auch Rüdiger Schulz als Frohnauer Makler den Trend des Immobilienstandortes ein. Der Dekra-Gutachter und Sachverständige zur Bewertung von Haus- und Grundstücken hat seit 47 Jahren die Entwicklung Frohnaus im Blick. Zweifelsfrei habe der Stadtteil seinen vorzüglichen Ruf verdient. „Kaufinteressenten loben immer wieder die gediegene Schönheit und Stille in einem durchgrünten Umfeld bei sehr guter Infrastruktur.“ Frohnau stehe für Seriosität und anspruchsvolles Wohnen, das sich nur noch wenige leisten können. „Und doch könnte ich gefühlt fast täglich ein Haus verkaufen, wenn ich die entsprechenden Objekte im Bestand hätte“, meint der Regional-Makler. Wer also interessiert ist, sollte unbedingt die Augen offen halten.
Von Adrienne Kömmler
Quelle: Berliner Morgenpost (03.03.2018)